Eine Gelenkentzündung, die durch Bakterien ausgelöst wird, ist eine infektiöse Arthritis. Sie tritt meist an einem, seltener an mehreren Gelenken auf. Eine infektiöse Arthritis wird begünstigt durch herabgesetzte Immunabwehr im ganzen Körper z.B. durch Blutzucker, Alkoholerkrankung, manchen Medikamenten, aber auch bei lokal herabgesetzter Abwehrlage durch häufige Gelenkpunktionen besonders mit Kortison sowie Operationen wie z.B. einer Arthroskopie. Es gelangen Bakterien in das Gelenk und lösen die Entzündung aus. Dabei schwillt das Gelenk schmerzhaft an, rötet und überwärmt sich, lässt sich schlechter bewegen und bildet Gelenkerguss.
Eine Sonderform ist die Lyme – Arthritis. Sie wird durch Zeckenbisse übertragen, bei der das Bakterium Borrelia burgdorferi in den Körper gelangt und bei unzureichender Therapie im 3. Stadium der Erkrankung eine Gelenkentzündung, meist des Knies auslösen kann.
Wenn der Verdacht auf eine infektiöse Arthritis besteht, muss das betroffene Gelenk oder müssen die betroffenen Gelenke sofort punktiert und das Gelenkpunktat untersucht werden. Werden die Bakterien, massiv viele weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und Entzündungszeichen gefunden, muss sofort eine antibiotische Therapie eingeleitet werden. In fast allen Fällen muss das Gelenk arthroskopisch, manchmal sogar offen operiert werden, anschließend wird meist eine Saug-Spül-Drainage durchgeführt. Das Gelenk wird gekühlt und dosiert mit Bewegungsübungen zur Vorbeugung gegen eine Versteifung behandelt.
Im Blut finden sich deutlich erhöhte Blutsenkung und auch zu viele weiße Blutkörperchen und ein erhöhtes C reaktives Protein (CRP). Kurzfristige Verlaufskontrollen der Blutwerte sind erforderlich.