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Bei den wenigsten Hüftgelenksarthrosen liegt primär ein Knorpelschaden als Ursache vor; die meisten entstehen auf dem Boden einer die Arthrose begünstigenden Gelenkschädigung (Präarthrose). Dabei handelt sich oft um eine Folge von Gelenkfehlbildung (Hyftdysplasie), einer Lösung der Wachstumsfuge im Kindes- oder Jugendalters (Epiphysiolysis capitis femoris), einer Knochenzerstörung im Jugendalter (Morbus Perthes), einer alten Verletzung oder aber um eine Folge einer Hüftgelenksentzündung (Coxitis).

Im Vordergrund steht der Bewegungsschmerz oft in den Leisten, teilweise auch im Oberschenkel, manchmal auch mit Ausstrahlung in die untere Lendenwirbelsäule oder in das Kniegelenk auf der betroffenen Seite. Die Bewegungen lassen sich nicht mehr so weit ausführen wie vorher. Bei einer Aktivierung kommt häufig der Ruheschmerz hinzu, oft sogar ein Nachtschmerz; die Betroffenen wachen nachts vor Schmerzen im Gelenk auf. Achtung: nicht jeder sogenannte Hüftschmerz kommt vom Hüftgelenk! Oft sind entzündete Schleimbeutel oder gereizte Sehnenansätze am großen Rollhügel (Trochanter major) Ursache für die Scherzen. Hier hilft zur Unterscheidung ein Druck auf den großen Rollhügel: wenn dabei der typische Schmerz ausgelöst wird, handelt es sich fast immer um diese Erkrankung.

Radiologisch zeigt sich bei der Coxarthrose ein oft dezentral verschmälerter Gelenkspalt, verdichtete Knochenbegrenzung im Gelenk (vermehrte subchondrale Sklerosierung) und knöcherne Ausziehungen an den gelenkbildenden Knochenrändern (Osteophyten) und Gelenkzysten (Geröllzysten) besonders dort, wo der Druck auf den Knochen am stärksten ist, der sog. Belastungszone.

Die Schmerzausprägung geht nicht immer mit den radiologischen Veränderungen einher; eine Therapie richtet sich nach den subjektiven Schmerzangaben und dem Ausmaß der Bewegungseinschränkug. Paracetamol und nicht steroidale Antirheumatika helfen besonders bei aktivierten Arthrosen gegen den Schmerz, selten können bei den Begleitentzündungen der Schleimhaut Kortisoninjektionen erfolgreich eingesetzt werden. Wärmeanwendungen lindern die Schmerzen und lockern muskuläre Verspannungen. Die Krankengymnastik und Ergotherapie führen zur Kräftigung der umgebenden Bänder und Muskeln, reduzieren eine Überbelastung des Gelenkes und vermeiden Sehnenverkürzungen. Bei solchen Verkürzungen können orthopädische Hilfsmittel wie z.B. Toilettenaufsatz günstig sein.

Als letztes Mittel steht eine Gelenkendoprothese mit anschließender rehabilitativer Krankengymnastik zur Verfügung.

Sowohl bei der Coxarthrose wie bei Zustand nach Therapie mit einer Totalendoprothese sollten Fehl- und Überbelastungen vermieden werden. Darüber werden die Betroffenen in Schulungen unterrichtet.