Die Psoriasisarthritis ist in ihrer Erscheinungsform sehr vielfältig, sie kann in verschiedenen Ausprägungen auftreten: von einer Entzündung eines einzelnen Gelenkes (Monarthritis), wenigen, meist ungleichmäßig über den Körper verteilten Gelenken bis hin zu einer alle Gelenke betreffenden Form (polyartikulär). Sie kann unabhängig vom Befallsmuster der Gelenke auch die Wirbelsäule und die Kreuzdarmgelenke –oft dann einseitig- befallen.
Meist geht sie einher mit der Beteiligung der Haut, der sogenannten Schuppenflechte (Psoriasis), dies ist aber nicht zwingend erforderlich. Auch eine Psoriasis bei Blutsverwandten reicht oft aus, die Zuordnung einer Gelenkentzündung zu der Psoriasisarthritis vornehmen zu können. Die Psoriasis muss auch nicht immer mit dem typischen Erscheinungsbild der typischen silbrig-grau verschuppten Hautflecken einhergehen: selbst kleine Tüpfel an den Nägeln, ein „Ekzem“ an der Pofalte, oder stärker schuppende Stellen der Kopfhaut reichen für die Diagnose der Hauterkrankung aus.
Die Gelenke können im Strahl, d.h. ein ganzer Finger oder Zeh (sog. Wurstzehe) befallen sein, bei manchen Betroffenen sind nur die letzten Gelenke von Fingern und Zehen betroffen, wiederum andere Menschen haben ein komplett asymmetrische Verteilung der entzündeten Gelenke, bei manchen (allerdings seltener) wird ein Befund wie bei einer seronegativen Rheumatoiden Arthritis vorgetäuscht. An der öfters mitbefallenen Wirbelsäule können leichte schmerzhafte Veränderungen ohne Einsteifung bis hin zum Bild der völligen Versteifung der Wirbelsäule vorkommen. Typisch für den „entzündlichen Wirbelsäulenschmerz ist, dass er sich besonders bei Ruhe bemerkbar macht; die Betroffenen wachen oft in der 2. Nachthälfte auf. Die Schmerzen bessern sich auf Bewegung.
So vielfältig wie das Erscheinungsbild ist, so muss sich die Therapie auch individuell am einzelnen Krankheitsbild ausrichten: Bei leichten Formen versuchen die Ärztin oder der Arzt zuerst eine Behandlung mit NSAID´s (nicht kortisonhaltige Antirheumatika); auch bei dieser Erkrankung behandelt man die Schübe mit Kortisonpräparaten. Bei schwereren Verlaufsformen wird direkt eine Basistherapie oder die Therapie mit DMARD´s (krankheitsmodifizierende antirheumatische Medikamente, auf englisch: Disease Modifying Antirheumatic Drugs) eingeleitet, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern bzw. einen Stillstand auf beschwerdefreiem Niveau (komplette Remission) zu erreichen. Bei deutlich entzündeten Gelenken mit Ergussbildung werden die Gelenke punktiert, das überflüssige, zuviel gebildete Gelenkwasser abgezogen und Kortison, seltener sogenannte Beta-Strahler gespritzt (Radiosynoviorthese)
Im Schub müssen die Gelenke geschont, weitgehend ruhig gehalten und können oft gekühlt werden; grundsätzlich ist ansonsten Bewegung der Gelenke gut, aber nicht eine Belastung; diese sollte nach Möglichkeit verringert werden. Dafür gibt es zahlreiche Hilfsmittel.