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Die Myositiden sind autoimmunologisch bedingte entzündliche Erkrankungen der Muskulatur, hauptsächlich der Skelettmuskulatur. Die beiden Hauptformen sind die Polymyositis, eine Entzündung mehrerer Muskelgruppen und die Dermatomyositis, Muskelentzündungen mit Beteiligung der Haut. Oft sind die Myositiden Begleiterscheinungen bei Tumorerkrankungen.

Sie äußern sich in Muskelschwächen und Verschmächtigung von Muskeln (Muskelatrophie); Schmerzen (Myalgien) sind eher selten.

Da der Herzmuskel auch ein quergestreifter Muskeltyp ist, kann auch er befallen werden; dies äußert sich in Form einer Herzschwäche mit deutlich verminderter Belastbarkeit.

Die Entzündungsprozesse können an der Lunge auch zu einer Entzündung der Lungenbläschen (Alveolitis) und/oder zu einer Verdichtung des Lungengewebes (Lungenfibrose) mit entsprechender Luftnot führen.

Eine Mitbeteiligung von Gelenken äußert sich meist nur in Gelenkschmerzen; bei richtigen entzündlichen Veränderungen (Usuren) an den gelenkbildenden Knochen muss an eine Kombination mit einer anderen entzündlichen Gelenkerkrankung (z.B. Rheumatoide Arthritis) gedacht werden.

Bei Kindern finden sich manchmal Verkalkungen im Gewebe unter der Haut (subcutane Calcinose).

Im Labor sind die Muskelenzyme deutlich erhöht und der ANA ist nachweisbar; auch hier wird eine weitere Differenzierung der spezifischen Antikörper durchgeführt.

In der Kernspintomografie kann man die entzündlichen Muskulaturareale gut erkennen; dennoch ist es auch heute manchmal noch erforderlich, aus einer befallenen Muskelstelle eine Gewebsprobe für eine histologische Untersuchung zu entnehmen.

Die Therapie will in die immunologischen Prozesse eingreifen. In akuten Situationen helfen häufig Cortisonpräparate, zur Dauerbehandlung werden oft Biologika und DMARD´s eingesetzt. Auch bei diesen Patientinnen und Patienten hilft die Physiotherapie und Krankengymnastik Funktionsausfälle zu mindern, im Optimalfall zu vermeiden.